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Kloster Memleben

Der Ort Memleben ist eine sehr alte Gründung, die erstmals bereits zu Zeiten Karls des Großen im so genannten „Breviarium S. Lulli“ unter den Gütern des Klosters Hersfeld genannt wurde. „Mimilebo“, „Mimileba“ oder „Mimileiba“, wie der Ort ursprünglich genannt wurde, bezeichnet das Erbgut eines Mimo oder Mimi.

Memleben an der Unstrut, am südwestlichen Ende der Goldenen Aue, ist zwar nicht mehr der Harzregion zu zurechnen, steht aber mit dieser in enger geschichtlicher Verbindung. Diese Gebiet unterhalb von Harz und Kyffhäuser, das von Süden durch die Unstrut und von Osten durch die Saale begrenzt wird, erhielt im 10.Jahrhundert eine besondere Bedeutung, weil die Ottonen dort eine Reihe von Pfalzen anlegten. Eine davon war die Pfalz Memleben. Ob diese Pfalz nahe dem Ort Memleben schon vor König Heinrich I. existent war ist umstritten, wie auch der Standort der Pfalz. Der Standort der Pfalz wird heute überwiegend auf dem Gelände der Burg Wendelstein vermutet. Besondere Bedeutung erhielt diese Pfalz, weil sie im Jahre 936 der Sterbeort von Heinrich I. Der König war zuvor zur Jagd in dem Hof Bodfeld bei Elbingerode und erkrankte dort schwer. Nachdem er sich etwas erholt hatte, reiste er nach Erfurt, wo er seine Nachfolge regelte, um dann die Pfalz Memleben aufzusuchen, wo er am 2. Juli 936 wohl an einem weiteren Schlaganfall verstarb. Liutprand von Cremona berichtet: Zu dieser Zeit wurde König Heinrich in einer Burg an der Grenze der Thüringer und Sachsen namens Memleben von einer schweren Krankheit befallen und ging ein zum Herrn.

Otto I. hatte, als Sohn und Nachfolger, eine enge Bindung zum Sterbeort seines Vaters und hielt sich mehrmals ins Memleben auf. 973 plante Kaiser Otto der Große offenbar das Pfingstfest in Memleben zu verbringen und traf am Dienstag vor Pfingsten dort ein. Möglicherweise hatte er seinen baldigen Tod geahnt und sich bewusst an den Sterbeort seines Vaters begeben. Dort erkrankte er schwer und verlangte nach starken Fieberanfällen die Sterbesakramente und starb am 7. Mai 973.

So ist es nicht verwunderlich, dass auch Otto II. zu Memleben, dem Sterbeort seines Vaters und Großvaters, eine enge Beziehung pflegte. Darüber hinaus stiftete er um das Jahr 979 zusammen mit seiner Frau Theophanu, bei der von seinem Vater erbauten Marienkirche zu dessen Gedenken, ein Benediktinerkloster, welches er mit unvergleichlich großen Besitztümern und Gerechtsamen im heutigen Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg und Hessen ausstattete. Der Papst stellte auf Wunsch Ottos II. das neue Kloster sogar den beiden mächtigsten Klöstern des Reiches, in Fulda und auf der Reichenau im Bodensee, gleich. Das Kloster Memleben wurde unabhängig vom zuständigen Bistum und Kaiser und Papst unmittelbar unterstellt. Auch Kaiser Otto III., der Sohn Ottos II. setzte die nun schon traditionelle Wertschätzung der Ottonen für Pfalz und Kloster Memleben fort.

Von den Mönchen des Klosters, sowie von seinen Äbten ist uns nur sehr wenig überliefert. Für das Jahr 981 wird ein Abt Boio von Memleben erwähnt und im Jahre 992 trat Abt Reinhold sein Amt an. 994 verlieh Otto III., in einer in Allstedt ausgestellten Urkunde, dem Abt Reginolt und den Mönchen sogar das Markt-, Münz- und Zollrecht sowie den Bann.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Memleben - cite_note-22  
Im Jahre 1002 bestätigte ihm Kaiser Heinrich II. alle von seinen ottonischen Vorgängern verliehenen Besitzungen und Privilegien.

Reinhold sollte der letzte Memlebener Abt sein. Über die Ereignisse berichtet uns der Zeitgenosse Bischof Thietmar in seiner bekannten Chronik: „Zu vermerken und zu berichten ist ferner nicht ohne schwere Beklemmung, dass das Kloster Memleben seine seit alters bestätigte Freiheit mit Untertänigkeit vertauschen musste. Es wurde nämlich sein Abt Reinhold abgesetzt, seine Brüder weithin verstreut und das Kloster der Hersfelder Kirche und ihrem damaligen Abt Arnhold unterstellt“.

Nach Antritt seiner Königswürde hatte Heinrich II., der aus einer Nebenlinie des ottonischen Königshauses stammte, wohl die Absicht, das Kloster Memleben als Sterbeort seines Urgroßvaters und seines Großonkels weiter zu fördern und zu unterstützen. Aber der Kaiser hatte große Ziele zu deren erreichen viel Geld benötigt wurde. Durch die Auflösung der Reichsabtei konnte er sich in den Besitz der Klostergüter bringen und damit die Grundausstattung des von ihm gegründeten Bistums Bamberg sichern.

Über die weitere Geschichte des Klosters gibt es nur sehr wenige schriftliche Aufzeichnungen. Das Kloster hat anscheinend unter Hersfelder Hoheit weiter bestanden. Anfang des 13. Jahrhunderts muss es sogar wieder zu Wohlstand gekommen sein, denn damals wurden Kirche und Klostergebäude neu erbaut. Aber in der Reformationszeit wurde es dann endgültig aufgehoben. Der sächsische Kurfürst zog alle Besitztümer des Klosters ein und übergab sie der damals von Ihm gegründeten Fürstenschule in Schulpforte bei Naumburg zu ihrer Versorgung. In der Folgezeit verfiel es zunehmend.

Die ottonische Klosterkirche war ein gewaltiger Bau, eine der größten und modernsten ihrer Zeit. Nachdem das Kloster aber seinen Status als Reichskloster verloren hatte und am Tropf des Hersfelder Klosters hing, war sie wohl viel zu groß geworden. Es handelte sich um eine Doppelchoranlage mit den immensen Ausmaßen von 82 Meter Länge und 39,5 Meter Breite. Der Grundriss ist archäologisch gesichert und wird durch Pflasterung präsentiert. Von der ottonischen Monumentalkirche des 10. Jahrhunderts stehen noch einige Mauerteile wie das südwestliche Querhaus, die südliche Langhauswand und ein nicht unerheblicher Teil des südwestlichen Vierungspfeilers.

Wie bereits erwähnt, wurde im 12. Jahrhundert mit dem Bau einer neuen, kleineren Klosteranlage begonnen. Diese Anlage entstand östlich der ottonischen Kirche. Von der Klosterkirche, die in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts fertig gestellt wurde, ist besonders die spätromanische Krypta hervorzuheben. Sie ist der einzige, im Originalzustand, erhaltene Raum der Klosteranlage. Die frühgotischen Mittelschiffsarkaden der Kirche prägen den romantischen Charakter der gesamten Anlage. Auf den Pfeilern im Langhaus sind lebensgroße Schattenbilder zu erkennen.

Heute ist das Kloster Memleben eine kommunalen Stiftung, die als „Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben“ betrieben wird. Ein nachempfundener mittelalterlicher Klostergarten ebenso wie zahlreiche Ausstellungsbereiche, die die ehemaligen Klausurgebäude füllen, vermittelt den Besuchern ein Bild von der Bedeutung des Ortes Memleben. Außerdem erläutern sie Aspekte der Baugeschichte des Klosters und vermitteln Einblicke in benediktinisches Klosterleben und in mittelalterliche Buchherstellung in einem so genannten Skriptorium. Führungen, museumspädagogische Veranstaltungen sowie kulturelle Veranstaltungen beleben das ehemalige Benediktinerkloster. Nach rund 500 Jahren zogen nun vorübergehend wieder Benediktinermönche im Kloster Memleben ein. Im Rahmen des Programms "Belebtes Kloster" konnte so Besucher den Gebeten in der Krypta beiwohnen, an thematischen Gesprächsrunden teilnehmen oder im Skriptorium unter Anleitung der Mönche die Benediktinerregel abschreiben. Ein Besuch in Memleben lohnt sich also auf jeden Fall!

Weitere Informationen unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Pfalz_und_Kloster_Memleben

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Copyright der Fotos Wikipedia und der Texte Bernd Sternal 2012