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St. Salvatoris-Kirche in Clausthal-Zellerfeld

Die steinerne St. Salvatoris Kirche am Thomas-Merten-Platz in Clausthal-Zellerfeld ist ein schon durch seine Größe beeindruckendes Bauwerk im Renaissance-Stil. Die im Jahr 1682 geweihte Kirche hatte aber bereits einen Vorgängerbau.

In einer Oktobernacht des Jahres 1672 wütete in Zellerfeld ein verheerender Stadtbrand, dem mehr als drei Viertel aller Wohnhäuser, das Rathaus, das fürstliche Amtshaus, die Münzstätte und auch die beiden Kirchen vernichtete.

Zellerfeld, geprägt vom Bergbau, war traditionell tief mit der Kirche verwurzelt. In einem Kraftakt errichteten die Bergleute und ihre Familien eine neue Kirche und trugen einen Großteil der Kosten. Dazu durchklaubten sie die Bergwerkshalden nach brauchbaren Baumaterial - zuvor hatten sie sich dafür von den Braunschweiger Herzögen die Genehmigung dazu erteilen lassen.

  SAnkt Salvatoris Kirche in Clausthal-Zellerfeld im Harz - Foto: Wikipedia  

Man wollte eine Kirche bauen, die möglichst vielen Gläubigen Platz bieten sollte, ohne dass dabei die Aura einer Kirche verloren gehen würde. Also baute man im Stil der Zeit – der Renaissance – eine mächtige Saalkirche. Es war die erste größere Querkirche des ausgehenden 17. Jahrhunderts. Ausgestattet wurde sie mit nach innen gezogenen Emporen an den Schmalseiten; Altar und Kanzel positionierte man an der östlichen Längsseite. Das Dach dieser Saalkirche wird von einem gewaltigen Holztonnengewölbe getragen, das bis heute erhalten ist.

Maßgeblichen Anteil an der Errichtung der St. Salvatoris-Kirche sowie am Erblühen der Kirchengemeinde hatte ein junger Theologe aus Hildesheim namens Caspar Calvör. Calvör hatte in Jena und Helmstedt studiert und promoviert und erhielt im Jahr 1677 einen Ruf als Diakon nach Zellerfeld. Der junge Calvör hatte eine wissenschaftliche Laufbahn angestrebt, fand aber in Zellerfeld ein zu Hause. Bis zu seinem Tod im Jahr 1725 waren dieser Harzort, und die St. Salvatoris-Gemeinde, sein Schaffensmittelpunkt. Und Zellerfeld profitierte von Calvör und erlangte überregionale Bedeutung, denn dieser pflegte intensive Kontakte zu bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit. So war er ein Freund des großen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz sowie des berühmten Orgelbauers Arp Schnitger und von Komponisten Georg Philipp Telemann war er Erzieher und Förderer.

Seine Arbeit machte ihn über die Grenzen des Harzes bekannt, so dass ihm diverse angesehene Kirchenämter und Lehrstühle angetragen wurden. Dies bewog wiederum Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel ihn 1703 zum Konsistorial- und Kirchenrat zu machen. In der weiteren Folge wurde er 1709 zum Generalsuperintendenten und Konsistorialrat im Fürstentum Halberstadt und schließlich 1710 zum Generalsuperintendenten des Herzogtums Grubenhagen (Bezirke Clausthal, Osterode, Herzberg, Einbeck) mit Sitz in Clausthal berufen.

Calvör baute auch eine wissenschaftliche Bibliothek auf, die er im Dachboden der St.-Salvatoris-Kirche unterbrachte. Sie besteht aus 4.700 wertvollen Büchern und 11.000 Einzelschriften aus dem 16. und 17. Jahrhundert, darunter zwei kleinere Handschriften von Luther. Diese mittelgroße barocke Gelehrten-Bibliothek umfasst nicht nur theologische Bücher, sondern etwa zur Hälfte auch historische, juristische, poetische, philosophische, naturwissenschaftliche, medizinische und geographische Schriften. Dieses bedeutende Kulturgut ist heute in der Bibliothek der Technischen Universität Clausthal untergebracht.

Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche grundlegend umgebaut, die Pläne dafür lieferte der Königliche Baurat Conrad Wilhelm Hase aus Hannover. Im Jahr 1864 waren die Baumaßnahmen abgeschlossen; seitdem erscheint die Kirche als dreischiffige und siebenjochige Hallenkirche mit Kreuzrippengewölbe auf Bündelpfeilern.

Im Jahr 1953 wurden erneut Umbaumaßnahmen an der Kirche durchgeführt, in deren Ergebnis eine Winterkirche entstand. Dazu wurde die Südwestempore hinter dem Altar mit einer Wand abgetrennt. Der von Conrad Wilhelm Hase gestaltete neugotische Altaraufsatz wurde durch ein schlichtes Holzkreuz ersetzt, das heute an der südöstlichen Seitenwand aufgestellt ist.

Am 13. April 1997 wurde der Flügelaltar des Leipziger Künstler Werner Tübke (†) geweiht, der zehn Jahre zuvor das Bauernkriegspanorama in Bad Frankenhausen fertig gestellt hatte. Dem Künstler war es wichtig, als Alterswerk mit dem Zellerfelder Flügelaltar ein Bild der Versöhnung und des Heils zu schaffen. Meisterhaft hat der Künstler den Lichteinfall und die Ausstrahlung des Kirchenraumes aufgenommen und die Farbgebung seines Werkes darauf abgestimmt.

Caspar Calvör ist es zu verdanken, dass Arp Schnitger, der berühmte norddeutsche Orgelbauer, für die St.-Salvatoris-Kirche 1701 eine Orgel vollendete. Sie wurde 1912 durch eine pneumatische Orgel ersetzt, die jedoch schon nach 40 Jahren erhebliche Mängel hatte. Heute hat die St.-Salvatoris-Kirche ein klangvolles Orgelwerk der Berliner Orgelbauwerkstatt Prof. Schuke hinter dem original erhaltenen Schnitger-Prospekt. Sie kommt dem norddeutschen Klangideal Arp Schnitgers in besonders überzeugender Weise nahe.

Weitere Informationen: https://kirchengemeinde-zellerfeld.wir-e.de/aktuelles
https://de.wikipedia.org/wiki/St.-Salvatoris-Kirche_(Zellerfeld)

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Copyright der Fotos Wikipedia und der Texte Bernd Sternal 2013